Mittwoch, 5. April 2017

Lebenszeichen 😆

 Hallo zusammen!

Tschuldigung, dass ich mich jetzt erst melde, aber irgendwie hat mir die Energie gefehlt zum Schreiben. 😞

Egal, jetzt bin ich ja wieder da.

Ich fang dann mal an beim vorletzten Zykkus am 22.03.:
Ich hatte meiner Onkologin beim letzten Mal schon erzählt, dass ich immer so einen Druck auf der Brust habe. Da ich ja nicht wusste wo das her kommt, hatte ich natürlich bedenken, dass etwas am Herzen sein könnte.
Daher war ich vor dem vorletzten Zyklus noch zum Schallen im Erdgeschoss. Im Wartebereich habe ich dann ganz unverhofft noch eine alte Kollegin von meiner ersten Arbeitsstelle getroffen und wir haben uns schön unterhalten. Wen man nicht so alles trifft im Krankenhaus.
Der Kardiologe war der gleiche wie letztes Mal beim Staging (der Krankenhaus-Ralley). Und wie beim letzten Mal hat er nichts an meinem Herzen gefunden. Prima!!!
Interessanterweise habe ich erst viel später gemerkt, dass der Druck auf die Brust merklich weniger wurde. Zwar nicht ganz weg, aber die Unsicherheit hat da bestimmt noch einen Teil verschärft.

Mit dem schönen Befund bin ich dann in die Onko-Ambulanz gestiefelt und bekam wie immer Blut abgenommen und den Port angestochen. Dann bat mich die Onkologin schonmal ins Wartezimmer.
Sie war aber auf Station gerufen worden und kam und kam  nicht wieder. Da hatte ich dann Zeit ein paar Fotos zu machen 😉

Ich wollte euch z.B mal zeigen, wie der angestoche Port aussieht. Im Prinzip sieht man ja nur ein rundes Pflaster mit nem Schlauch dran. Unter dem Plaster befindet sich eine Nadel. Diese wird durch die Haut in den Port gestochen. Und so sieht man dann aus:

Nix dolles, oder? An den Schlauch können die Schwestern dann ganz unkompliziert die Infusionen anschließen und man hat die Hände frei von Schläuchen  (wie bei einem normalen Zugang)

An dem Tag hatte ich auch noch ein Motiv auf dem Kopf, was ich noch nicht fotografiert hatte. Zum Glück hat mich im Sprechzimmer niemand beobachtet 😂

Als meine Onkologin dann wieder auftauchte, berichtete ich ihr noch, dass ich immer mal wieder Theater mit dem Arm auf der Portseite habe. Nicht so mega schlimm aber dennoch immer mal wieder.  Das hieß dann, ich muss nach der Chemo wieder zum Ultraschall  (um es vorwegzunehmen: auch hier war alles frei. Keine Thrombose im Port)
Da es jetzt ja schon relativ spät war, war ich nachher auch alleine im Therapieraum.  Daher konnte ich auch hier mal ein paar  Bilder machen. Wenn Leute da sind, halte ich mich mit sowas zurück.  😉

Das sind die ganz normalen Krankenbettzimmer mit jeweils 4 dieser Therapiestühle drin. Diese kann man super anhand einer Fernbedienung in alle Positionen bringen. Schon toll, denn manchmal verbringt man mehrere Stunden dort.
Wie man vielleicht erkennen kann, haben wir auch Decken und Kissen zur freien Verfügung. Und da ich ja während der Gabe vom Nab-Paclitaxel immer die Hände und Füße im Eispack habe, kam mir das ganz gelegen. So hab ich mich dann meistens schön eingemuckelt. 😊 (nur auf dem Foto nicht, denn da war es so schon schön warm)


Eine Woche später war es dann soweit: der allerletzte Zyklus!!!

Unglaubliches Gefühl, wenn es dann tatsächlich soweit ist. Auf diesen Tag arbeitet man seit  Monaten hin. Ich weiß noch,  wie ich nach dem ersten Zyklus gedacht habe: "Das soll jetzt 5 Monate so gehen? Wie soll ich das nur durchhalten???"
Aber sooo schlimm wie gedacht war es dann doch nicht. Gibt Schöneres auf der Welt, aber es ist machbar. Auch wenn die letzten 2-3 Wochen deutlich anstrengender wurden und ich immer schlapper. Karneval hätte ich jetzt nicht mehr so gesschafft wie noch im Februar. 
Ach ich hätte während des letzten Zykkus ständig heulen können. Hab mich aber noch zusammengerissen. 😊
Das letzte Foto im Therapiestuhl!

Lustig war noch eine Situation,  als ich in den dritten Therapieraum ging, um mir einen Kaffee zu holen. Da höre ich von hinten eine Männerstimmte: "Ach hammse heute ein neues Bildchen drauf?"
Ich drehte mich um und sah einen älteren Mann, den ich vorher noch nie wahrgenommen hatte. Er mich aber scheinbar schon. Ok, ich bin auch die einzige auf der Station, die mit einem bemalten Kopf durch die Gegend rennt. 😃
Ich unterhielt mich kurz mit ihm und er meinte: "Dat steht Ihnen ävver joot. Können Se joot tragen!"
Fand ich irgendwie nett so ein Kompliment von einem völlig Fremden zu bekommen. 

Nun zeig ich Euch auch mal wie ich hier so durch die Gegend laufe. Was mache ich nur, wenn ich wieder Haare habe??? 😂

Mir war nach einem Frühlingsmotiv. Die Anregung fand ich im Internet.

Das ist mein Logo, was ich mal für meine Fastelovendsschwester entworfen habe. Der Dom mit Rhein. 

Und hier noch Tinkerbell ☄

Gestern Abend kam aber noch der Oberknaller!
Meine verrückte Fastelovendendschwester hat sich doch tatsächlich "Fastelovendschwester" (mit ein paar anderen Symbolen, die ihr wichtig waren) auf den Arm tätowieren lassen. Als ich das gesehen habe, liefen bei mir erstmal die Tränen. Unglaublich,  oder?  Jetzt trägt sie mich ein Leben lang mit sich 😍
Was ein Liebesbeweis! 💋