Dienstag, 25. April 2017

Wieder zu Hause 😍

Ich hab's vorerst geschafft und bin wieder zu Hause. Allerdings nicht seit Sonntag, sondern erst seit Montag.
Die Drainage musste noch einen Tag länger drin bleiben, weil sie erst bei 30ml gezogen werden sollte,  es aber wieder 40ml drin waren. Also eine Nacht länger bleiben. Aber damit konnte ich Leben. Es waren alle wirklich sehr nett und ich hatte sogar ein Zimmer mit Domblick:

und Zimmernummer 11 - alaaf! 🎉🎉🎉 😉

Am Sonntag wurde dann also die Drainage gezogen und das war auch kein Problem. Ich sollte einmal Husten und - schwupps - war der Schlauch draußen. Echt kein Problem. Und ich musste dadurch nicht mehr drauf achten wie ich mich bewege und gucken,  dass ich auf der Bettseite aus dem Bett rutsche, an der auch der Beutel hängt. Hätte sonst bestimmt schmerzvoll sein können, wenn man sich das Ding durch so eine Aktion selber rauszeißt. 😮

Am Montag dann ging alles total flott. Um 8:45h war der Arzt mit der Visite schon durch und ich quasi entlassen. Da hatte ich noch nicht mal gefrühstückt oder mich angepinselt. Sonst wartet man ja gern mal bis mittags auf seine Entlassung. 
Aber ich solle es trotzdem ganz ruhig angehen lassen und mich ganz in Ruhe fertig machen und frühstücken. 

Als ich soweit fertig war und meine paar Sachen zusammensuchen wollte, kam dann noch eine nette Dame in mein Zimmer. Das war die Breastcare-Nurse, die sich auch um die Patientinnen kümmert, ihnen Tipps gibt und Ansprechpartner für viele Fragen ist. Mit ihr bin ich dann in ihr "Sprechzimmer " gegangen und habe noch jeder Menge Infos, Tipps und auch ein Wohlfühlpaket bekommen.  Bin im Krankenhaus noch nie so reich beschenkt worden. 😉

Als wir fertig waren, stand mein Lieblingsmann schon im Flur und kurz drauf sind wir dann nach Hause gefahren.

So ganz kann ich unter die OP noch keinen Haken machen, da das pathologische Ergebnis ja noch aussteht. Der Tumor wurde ja mit einem Sicherheitsrand weggenommen. Der muss frei von Tumorzellen sein. Wenn der Rand nicht groß genug war, bzw sich da doch noch was zu weit am Rand finden lässt,  muss man nochmal nachbessern. (Ich hoffe, ich habe das richtig wiedergegeben. ) Ich gehe zwar davon aus, dass alles gut ist, aber dennoch weiß ich es erst sicher am 05. Mai! Da steht der Termin für die Besprechung an.
Also könnte ich bis dahin noch das ein oder andere Däumchen gebrauchen 😀

So, dann überleg ich jetzt mal, was wir gleich so essen... So ne Vollpension war schon ganz nett eigentlich 😂

Freitag, 21. April 2017

Tumor-OP ✔check



Tadaaaaa….. nächstes Etappenziel geschafft!!!
Gestern stand die OP endlich an.

Morgens um 7:15h sollte ich im Brustzentrum sein. Da wir ja eine etwas weitere Anreise hatten, war ich etwas früher da. Mein Mann ist direkt wieder gefahren, warum sollte er mit mir da rumsitzen, wenn die Olchis zu Hause warten. 😉
Es hat dann auch alles noch etwas gedauert und ich hab ne gute halbe Stunde allein im Sprechzimmmer noch gewartet. Aber dann Frau Doktor und hat nochmal geschallt. Dann wurde ein Draht zum Tumor gelegt. Sozusagen als Wegweiser zum Tumor. Die Betäubungsspritze war das Unangenehmste dadran. Danach hab ich davon nichts mehr davon gemerkt. Das ist auch ein ganz dünner biegsamer Draht und keiner womit ich meine Adventskränze binde. 😊

Sie meinte auch, dass ich als zweite dran wäre, ich mich also ruhig schonmal fertig machen soll. Dann wurde ich mit meiner Akte auf meine Station geschickt. Dort wartete ich vor dem Schwesternzimmer, wo die Schwester grade mit einer anderen Patientin sprach. Da klingelte ihr Telefon. „Hallo! Nee, die ist noch nicht da.“…….“Ach genau,  die hat abgesagt, ist wohl krank.“…..“Ok ich, melde mich dann wenn sie oben ist“…..guckt mich an….“Oder Moment“…. An mich gewandt „Sind sie Frau Lou?“ Jaaaaa das bin ich! „Ja sie ist jetzt hier. Gut dann bring ich sie so schnell wie möglich runter.“ 
Also wurde anscheinend die erste OP des Tages abgesagt, so dass ich dann in die Pole-Position gerutscht bin.

Es ging dann alles relativ schnell und um 8:30h lag ich dann schon beim Anästhesisten im OP-Vorraum. Ich hatte noch überlegt nach einer LMAA-Pille zu fragen, aber ich war so entspannt, da brauchte ich sie eigentlich nicht, also hab ich’s gelassen. Eine OP-Schwester kam rein, las meine Akte und meinte: „Ach, ihr Port kommt auch raus! Denn wollen sie aber nicht mitnehmen, oder?“ Ich guck sie an: „Ooooch, wenn sie mich jetzt so fragen…..“ Sie ganz entsetzt: „ Ernsthaft???“  „Ja klar! Ist doch interessant sich das mal anzugucken!“ „Na gut, dann reinigen wir den und dann können Sie denn mitnehmen.“ 

Gegen 8:45h gingen dann die Lichter aus und ne gute Stunde später im Aufwachraum wieder an. Es war geschafft!  Ich hatte auch keine Schmerzen – war nur tierisch müde. Oben auf der Station hab ich dann auch erstmal geschlafen und gegen 13h kam mein Lieblingsmann und hat mich mit meinen Elektrogeräten eingedeckt. Die wollte ich nämlich nicht unbeabsichtigt hier rumliegen lassen.
Es ging mir aber echt gut. Hatte keine Kreislaufprobleme und konnte direkt essen. Echt prima! 

Später durfte ich mir dann ein Herzkissen aussuchen. Die werden vom Kölner Herzkissen e.V. von Ehrenamtlern genäht und an operierte Frauen verschenkt. Durch die hochgezogenen „Ohren“ der Nerzen kann man sie nachts gut unter den Arm klemmen. Sie entlasten dann und man dreht sich nicht so leicht auf die operierte Seite. Dazu dann noch ein Umhängetäschchen für meinen Drainagebeutel. Der hängt ja so an mir runter und sanmelt die Wundflüssigkeit. (Zeig ich euch jetzt nicht. Das sieht nämlich nicht so lecker aus.) Wenn ich also hier rumlaufe kann ich den Beutel da drin verstecken (Sowie mein Handy, Tablet,  etc hihi)
Daher ein großes Dankeschön an den tollen Verein,  der mit viel Herzblut ein wenig Glück verschenkt!



So sieht übrigens mein kleines Helferlein aus, der meine Venen während der Chemo so toll geschützt hat. Fast schon süß, oder? Und im LILA 😊


Auch heute geht es mir super und ich hab schon ganz viel Besuch bekommen und konnte auch in die Cafeteria laufen. Hätte ich mir echt schlimmer vorgestellt. 
Der Verbandswechsel war nochmal spannend. Gestern war ich ja noch so abgebunden, dass ich echt mal nachgucken musste, ob wirklich noch alles da ist. Aber beim Abwickeln konnte ich dann das Ergebnis sehen. Und ich habe gar keinen Unterschied gesehen. Mein Tumor saß ja auch sehr weit außen, so dass an der Brust selber nicht geschnibbelt werden musste. Und sie konnte die Naht von der Lymphknotenentnahme nochmal nehmen. Also hab ich keine neue Narbe, sondern die alte ist nur einen Ticken länger geworden! Das ist natürlich super, dass ich da so wenig sehe. Prima!!!
Ach und beim Physiotherapeuten war ich auch schon – mit zwei anderen Patientinnen. Dort haben wir dann Übungen gezeigt bekommen für die Narbenpflege und wie wir die Beweglichkeit der Arme und Schultern wieder herstellen können. Aber auch Hinweise, was wir in den nächsten Wochen nicht machen sollten. Also 3 Monate nichts heben, ziehen, drücken etc, was über 3kg liegt. Also NIX! Hmmm gut, das wird schwierig. Aber muss wohl so sein. 😉

Zum Abschluss zeig ich euch noch meinen Tanzsaal! Ich darf nämlich ein Einzelzimmer genießen!  Juhuuuu! 

Also alles in allem: It runs! (Würde meine liebe Kollegin jetzt sagen 😆)




Donnerstag, 13. April 2017

Frohe Ostern!

Heute war ich im Krankenhaus zur OP-Aufklärung. Den Termin hatte ich um 10:30h. Hätte ich geahnt, dass ich 3,5Std im Krankenhaus verbringe, hätte ich mir Verpflegung mitgenommen 😣

Jetzt konnte ich ihnen noch sagen, dass der Port bitte mit raus soll- war gar kein Thema. Wird mitgemacht. Auf der Seite mit den entnommenen Lymphknoten merke ich gar keinen Unterschied zu vorher,  dafür macht mir aber der Arm auf der Portseite Probleme. Nichts dramatisches aber bevor da etwas doofes draus entsteht, soll er lieber weichen.

Am OP-Tag werde ich dann nochmal geschallt und es wird unter dem Ultraschall ein Draht bis zum (Rest-)Tumor gelegt. Der dient quasi als Wegweiser zum Tumor, damit Fr Dr auch das Richtige rausschnibbelt. Bin sehr gespannt wie das dann aussieht mit dem Draht. Komische Vorstellung 🤖

Dann war ich noch bei der Patientenanmeldung, zum Blutabnehmen, Zettel ausfüllen und Anästhesiegespräch. Hab ziemlich lange überall gewartet, aber es waren alle wieder sehr nett.
Also jetzt noch eine Woche bis das blöde Ding rauskommt! Das wird dann der zweite Etappensieg! 💪👊

Ich genieße mit meinen Jungs jetzt die freien Tage und wünsche Euch deshalb schon jetzt frohe Ostern und wasserfeste Eier!  😉☔
Lasst euch von den Wettervorhersagen nicht den Spaß verderben. 

🐣🐰FROHE OSTERN!🐰🐣

PS: Ich kann mir übrigens wieder die Nase putzen ohne zu bluten!  Toll oder? Über was man sich nicht alles freuen kann 😂

Mittwoch, 5. April 2017

Lebenszeichen 😆

 Hallo zusammen!

Tschuldigung, dass ich mich jetzt erst melde, aber irgendwie hat mir die Energie gefehlt zum Schreiben. 😞

Egal, jetzt bin ich ja wieder da.

Ich fang dann mal an beim vorletzten Zykkus am 22.03.:
Ich hatte meiner Onkologin beim letzten Mal schon erzählt, dass ich immer so einen Druck auf der Brust habe. Da ich ja nicht wusste wo das her kommt, hatte ich natürlich bedenken, dass etwas am Herzen sein könnte.
Daher war ich vor dem vorletzten Zyklus noch zum Schallen im Erdgeschoss. Im Wartebereich habe ich dann ganz unverhofft noch eine alte Kollegin von meiner ersten Arbeitsstelle getroffen und wir haben uns schön unterhalten. Wen man nicht so alles trifft im Krankenhaus.
Der Kardiologe war der gleiche wie letztes Mal beim Staging (der Krankenhaus-Ralley). Und wie beim letzten Mal hat er nichts an meinem Herzen gefunden. Prima!!!
Interessanterweise habe ich erst viel später gemerkt, dass der Druck auf die Brust merklich weniger wurde. Zwar nicht ganz weg, aber die Unsicherheit hat da bestimmt noch einen Teil verschärft.

Mit dem schönen Befund bin ich dann in die Onko-Ambulanz gestiefelt und bekam wie immer Blut abgenommen und den Port angestochen. Dann bat mich die Onkologin schonmal ins Wartezimmer.
Sie war aber auf Station gerufen worden und kam und kam  nicht wieder. Da hatte ich dann Zeit ein paar Fotos zu machen 😉

Ich wollte euch z.B mal zeigen, wie der angestoche Port aussieht. Im Prinzip sieht man ja nur ein rundes Pflaster mit nem Schlauch dran. Unter dem Plaster befindet sich eine Nadel. Diese wird durch die Haut in den Port gestochen. Und so sieht man dann aus:

Nix dolles, oder? An den Schlauch können die Schwestern dann ganz unkompliziert die Infusionen anschließen und man hat die Hände frei von Schläuchen  (wie bei einem normalen Zugang)

An dem Tag hatte ich auch noch ein Motiv auf dem Kopf, was ich noch nicht fotografiert hatte. Zum Glück hat mich im Sprechzimmer niemand beobachtet 😂

Als meine Onkologin dann wieder auftauchte, berichtete ich ihr noch, dass ich immer mal wieder Theater mit dem Arm auf der Portseite habe. Nicht so mega schlimm aber dennoch immer mal wieder.  Das hieß dann, ich muss nach der Chemo wieder zum Ultraschall  (um es vorwegzunehmen: auch hier war alles frei. Keine Thrombose im Port)
Da es jetzt ja schon relativ spät war, war ich nachher auch alleine im Therapieraum.  Daher konnte ich auch hier mal ein paar  Bilder machen. Wenn Leute da sind, halte ich mich mit sowas zurück.  😉

Das sind die ganz normalen Krankenbettzimmer mit jeweils 4 dieser Therapiestühle drin. Diese kann man super anhand einer Fernbedienung in alle Positionen bringen. Schon toll, denn manchmal verbringt man mehrere Stunden dort.
Wie man vielleicht erkennen kann, haben wir auch Decken und Kissen zur freien Verfügung. Und da ich ja während der Gabe vom Nab-Paclitaxel immer die Hände und Füße im Eispack habe, kam mir das ganz gelegen. So hab ich mich dann meistens schön eingemuckelt. 😊 (nur auf dem Foto nicht, denn da war es so schon schön warm)


Eine Woche später war es dann soweit: der allerletzte Zyklus!!!

Unglaubliches Gefühl, wenn es dann tatsächlich soweit ist. Auf diesen Tag arbeitet man seit  Monaten hin. Ich weiß noch,  wie ich nach dem ersten Zyklus gedacht habe: "Das soll jetzt 5 Monate so gehen? Wie soll ich das nur durchhalten???"
Aber sooo schlimm wie gedacht war es dann doch nicht. Gibt Schöneres auf der Welt, aber es ist machbar. Auch wenn die letzten 2-3 Wochen deutlich anstrengender wurden und ich immer schlapper. Karneval hätte ich jetzt nicht mehr so gesschafft wie noch im Februar. 
Ach ich hätte während des letzten Zykkus ständig heulen können. Hab mich aber noch zusammengerissen. 😊
Das letzte Foto im Therapiestuhl!

Lustig war noch eine Situation,  als ich in den dritten Therapieraum ging, um mir einen Kaffee zu holen. Da höre ich von hinten eine Männerstimmte: "Ach hammse heute ein neues Bildchen drauf?"
Ich drehte mich um und sah einen älteren Mann, den ich vorher noch nie wahrgenommen hatte. Er mich aber scheinbar schon. Ok, ich bin auch die einzige auf der Station, die mit einem bemalten Kopf durch die Gegend rennt. 😃
Ich unterhielt mich kurz mit ihm und er meinte: "Dat steht Ihnen ävver joot. Können Se joot tragen!"
Fand ich irgendwie nett so ein Kompliment von einem völlig Fremden zu bekommen. 

Nun zeig ich Euch auch mal wie ich hier so durch die Gegend laufe. Was mache ich nur, wenn ich wieder Haare habe??? 😂

Mir war nach einem Frühlingsmotiv. Die Anregung fand ich im Internet.

Das ist mein Logo, was ich mal für meine Fastelovendsschwester entworfen habe. Der Dom mit Rhein. 

Und hier noch Tinkerbell ☄

Gestern Abend kam aber noch der Oberknaller!
Meine verrückte Fastelovendendschwester hat sich doch tatsächlich "Fastelovendschwester" (mit ein paar anderen Symbolen, die ihr wichtig waren) auf den Arm tätowieren lassen. Als ich das gesehen habe, liefen bei mir erstmal die Tränen. Unglaublich,  oder?  Jetzt trägt sie mich ein Leben lang mit sich 😍
Was ein Liebesbeweis! 💋