Montag, 6. November 2017

Oma

Hallo zusammen,

heute ist ein trauriger Tag!

Vor genau 5 Jahren ist meine liebe Oma gestorben. Sie war für mich ein ganz besonderer Mensch. Sie hätte jedem ihr letztes Hemd gegeben und hat sich gern um andere Leute gekümmert und ihnen eine Freude gemacht. So bekamen z.B. die Arbeiter, die unsere Hausfassade gestrichen haben jeden Mittag einen selbstgemachten Eiskaffee (mit Sahnehäubchen natürlich) im Garten.

Genau jetzt beginnt ihre schönste Zeit im Jahr - die Vorweihnachtszeit in der sie immer ihre Plätzchen gebacken hat. Bis zu 20 verschiedene Sorten. Die Mehlpreise der letzten Jahrzehnte hatte sie immer im Kopf.  Wenn man die Haustüre aufschloss, kam einem schon der Duft entgegen und manchmal standen die Plätzchen zum Auskühlen im Flur auf dem Teewagen. Dann konnte man aber nicht garantieren, dass es nicht stetig weniger wurden.  😉  In der letzten Zeit scheint sie einige ihrer Tipps und Tricks nochmal extra für uns aufgeschrieben zu haben, denn in ihren handgeschrieben Backbüchern, hat sie diese Notizen mit "Oma" unterschrieben. Ich halte ihre Bücher sehr in Ehren.

Vor zwei Jahren im Dezember hatte ich irgendwie "et ärme Dier", wie man in Köln sagt und in so einer Stimmung hilft mir das Singen immer. Und dieses spezielle Lied hab ich nur für Oma gesungen und mich dabei aufgenommen. Es ist keine super Qualität und ich weiß, dass ich nicht die größte Sängerin auf diesem Planeten bin, aber ich möchte es euch gerne vorspielen. Das hab ich bisher noch niemandem vorgespielt. (Vom Ersteller des Instrumentalcovers, habe ich via Facebook die Erlaubnis zur Veröffentlichung erhalten) 


Insttumental-Cover: Jens Sonntag
http://www.youtube.com/jenssonntag
http://www.facebook.com/jenssonntagmusik

Ich vermisse meine Oma sehr! Sie hätte so viel Spaß an ihren Urenkeln gehabt, der kleine Olchi war grade einmal 6 Wochen alt, als sie starb. Aber sie war so stolz überhaupt eine Uroma sein zu dürfen. Und sie musste sich so keine Sorgen um mich machen.
Liebe Oma, auch wenn ich dich so sehr vermisse, bitte warte noch ein paar Jahrzehnte auf mich! Ich halte hier unten die Stellung an der Plätzchenfront und sing den Olchis deine Lieder vor !


Donnerstag, 26. Oktober 2017

krasses Jahr

Heute vor genau einem Jahr wurde ich von jetzt auf gleich in ein anderes Leben geschmissen,  mir der Boden unter den Füßen gerissen, mir die Leichtigkeit des Lebens einfach so genommen.

Ich habe unzählige Untersuchungen und Arztbesuche, zwei OPs hinter mir -das Krankenhaus hab ich öfter gesehen, als den Kindergarten meines kleinen Olchis.
Fünf Monate Chemo, die mir jetzt - nur durch den Gedanken daran- die Nase kribbeln und es mir übel werden lässt.
33 Bestrahlungen - jeden verdammten Werktag mit dem Taxi 40 Minuten in die Strahlenklinik, 2 Minuten bestrahlen und wieder 40 Minuten zurück.

Ich hab viel Kraft und jede Menge Haare gelassen, hatte zweitweise nichtmal ein Gesicht. 

Aber ich habe auch viel gelacht, viele Frühstücks- oder Dinnereinladungen angenommen,  mich mit meinen Mädels getroffen, mit Rita gequatscht, mit meiner Fastelovendschwester und auch meiner Mama den Weihnachtsmarkt besucht, das Bodyguard-Musical geguckt, Karneval gefeiert, und und und....

So richtig hatte ich gar nicht die Zeit, mich zu verkrümeln oder in ein Loch zu fallen, da ich so tolle Menschen um mich rum hatte. Und ich habe noch einige tolle Menschen mehr kennengelernt.
Sei es durch unsere Brustkrebs-Mädels-Gruppe oder später auch in der Reha!

Achja die Reha, was haben wir einen Spaß gehabt. Gelacht,  geweint, gestrickt, gehäkelt...uns nur um uns gekümmert. Das tat mal so richtig gut! Hat mich wieder runterkomen lassen, wo ich durch das Vorangegangene so dünnhäutig geworden bin. 

Ich war sicher oft ungerecht zu meinen Jungs und sie mussten auch soviel aushalten. Das wird mir jetzt erst so richtig bewusst.

Oft werde ich gefragt: "Bist du denn jetzt wieder gesund?"-gute Frage!

Irgendwie schon - und dafür bin ich so dankbar. Aber wenn man nach nem Schnupfen wieder gesund ist,  ist alles so wie vorher. Aber hier ist nix mehr wie vorher.

Ich wollte nie wieder kurze Haare haben und laufe jetzt mit ner sehr kurzen Kurzhaarfrisur rum, erkenne mich auf Bildern immer gar nicht wieder. Ich bin in den Wechseljahren, mit allem was dazu gehört: Hitzewallungen, Gelenkschmerzen,trockenen Schleimhäuten,etc. Hab immer noch (zum Glück nur leichte) Empfindungsstörungen in den Fingern. Muss 10 Jahre Tabletten schlucken, damit die Östrogene nicht an die Zellrezeptoren andocken können. Den Beipackzettel les ich erst gar nicht. Häufige Gewichtszunahme hat schon ausgereicht.

Aber totzdem geht es mir gut muss ich sagen. Aber hab ich das alles schon verarbeitet oder gar realisiert,  was da in den vergangenen 12Monaten passiert ist? 
Definitiv nicht!

Ich find es immer noch so unfuckingfassbar, dass ICH Krebs hatte. ICH! KREBS!!! Die Krankheit, die immer die anderen Leute bekommen. WTF!

Aber ich schaue nach vorne und konzentriere mich auf die schönen Seiten im Leben!
Fange wieder an zu arbeiten (bin grad in der Wiedereingliederung) und wurde von den Kollegen wieder so nett ins Team aufgenommen, sowie auch von den Kindern! So macht das Arbeiten wirklich Spaß und man freut sich drauf!

Ich möchte euch allen so herzlich Danken, dass ihr mich durch dieses krasse Jahr begleitet habt! Ohne euch alle hätte ich das nie nie niemals so durchgestanden! Selbst ihr, die ich euch teilweise nur virtuell kenne (die Hühner wissen, dass ich sie meine) wart so aufmerksam und es kamen tolle Nachrichten oder sogar Briefe und Päckchen.
Aber ich könnte gar nicht jeden einzelnen aufzählen! DANKE, dass ihr da wart!!! Ich weiß wirklich nicht, womit ich das verdient habe, aber ich habe es dankend angenommen!

Ihr seid toll!

Was ein krasses Jahr!

Sonntag, 13. August 2017

Shooting 📸

Es gibt noch etwas, was ich hier noch gar nicht erwähnt habe. Zunächst wurde ich gebeten, mit der Veröffentlichung noch zu warten, und später hatte ich wohl eine Schreibblockade.

Ich hätte schon lange gerne mal schöne, professionelle Fotos von mir gehabt. Aber wirklich günstig ist es ja nie (wenn man  nicht grad ein paar 08/15 Bilder haben möchte,  aber selbst dann...), naja und dann fehlt immer irgendwie ein Anlass. "Einfach so" gönnt man sich sowas ja nie. Warum eigentlich nicht?

Da der Krebs nun für immer ein Teil meines Lebens oder meines Lebenslaufes sein wird (das zu akzeptieren fällt immer noch schwer) und ich nur die hier schon bekannten Selfies (meistens aus dem Badezimmer) habe und sonst auch eher selber der Fotografierende bin, dachte ich, dass jetzt ein Anlass wäre. Denn ich habe nie wieder vor eine Glatze zu tragen! 

Also suchte ich im Internet nach einem geeigneten Fotografen und bin auf die Seite von Tânia Flores gestoßen. Ihre Bilder waren schön und nicht so dunkel, wie bei vielen anderen Fotografen. Dort fand ich sogar einen Link, wo man sich als Model bewerben konnte. Vielleicht sucht sie ja noch so einen speziellen Kopf wie meinen -wer weiß?  Sie würde ihr Portfolio erweitern und ich hätte schöne Erinnerungsfotos.

Also schrieb ich sie an. Die Antwort kam ein paar Tage später. Ich hatte sie wohl berührt und ungewollt einen wunden Punkt bei ihr getroffen. Sie hat sehr emotional geantwortet und kurz darauf telefonierten wir. 
Sie würde mich gerne fotografieren und eine befreundete Designerin aus Siegburg würde uns ihren Laden und (sofern ich das wollen würde) ihre Kollektion zur Verfügung stellen. Eine Visagistin würde mich schminken. Ich war wirklich überwältigt und freute mich sehr auf den Termin, der kurz vor der OP im April war.

Leider ging es der Visagistin an dem Tag sehr schlecht, so dass sie sogar ins Krankenhaus musste. Daher habe ich mich selber geschminkt. 
In ihrem Store Zugvögel traf ich mich dann mit Carina und Tânia, die mit ihrer Ausrüstung kurz nach mir eintraf.

Ich hatte einen schönen Tag mit den beiden und es hat mir viel Spaß gemacht. Auch wenn es irgendwie ungewohnt war vor der Kamera. Da ist man ja doch irgendwie etwas gehemmt. Der Blazer auf den Fotos ist übrigens Carinas Werk und wirklich super schön! Der musste mit auf die Fotos! 😉 

Ok, wahrscheinlich interessieren Euch die Bilder jetzt mehr, als dass ich hier weiter rumtippe. Also möchte ich euch nicht länger auf die Folter spannen. 

Bitteschön: 











Das ist eine kleine Auswahl! Wer dazu noch mehr wissen möchte,  sollte auf der Seite von Tânia Flores vorbeischauen. Dort hat sie einen sehr schönen und berührenden Beitrag über mich geschrieben. Und evtl entwickelt sich aus all dem ein kleines Projekt,  was anderen Frauen in ähnlichen Situationen Mut machen soll. 

Ja, wir haben Krebs! Ja, wir tragen Glatze! Und verdammt nochmal JA, wir dürfen trotzdem noch lachen und müssen uns nicht verstecken!

Mein Wort zum Sonntag! 😉

Mittwoch, 9. August 2017

Die Bestrahlung

Oweioweiowei, ich habe wirklich lange nichts mehr geschrieben, aber irgendwie konnte ich nicht. Dafür fehlte mir dann doch die Energie 😕

Dafür kann ich jetzt in einem Schwung von der Bestrahlung berichten.

Geplant waren 36 Bestrahlungen. Da aber so viele Feiertage in der Zeit dazwischen kamen, wurde die Dosis von 1,8 Gy (Grey) auf 2 erhöht. Dadurch hatte ich nachher schneller die Gesamtdosis erreicht, und konnte 3 Termine einsparen. Immerhin 😉

Ich wurde jeden Tag (bis auf die Feiertage und Wochenenden) morgens mit dem Taxi abgeholt und bin ca 40 Min zur Klinik gefahren. Immer ein großes Handtuch im Gepäck und meine Terminkarte, wo der aktuelle Termin eingetragen wurde.
Diese Terminkarte musste ich dann in der Klinik in den "Briefkasten" der Tür vom Vorzimmer werfen. 
Das kann man sich räumlich so vorstellen: Im Kellerschoss des Gebäudes befand sich ein langer Flur. Auf der linken Seite nacheinander erst das Wartezimmer, Kabine 1, Kabine 2, Vorzimmer (ein Raum der aussieht wie das Vorzimmer beim Arzt nur mit zwei "Theken"-eine rechts eine links), Kabine 3 und Kabine 4.
Auf der rechten Seite des Flures waren die Räume der Ärzte und ein großer Kaffeeautomat. 😉

Nachdem ich also meine Terminmarte eingeworfen habe, und die MTAs somit wussten, dass ich da bin, setzte ich mich ins Wartezimmer. Von dort wurde man durch den Lautsprecher dann aufgerufen: "Frau Lou bitte in Kabine 1!"
Die Wartezeit war meistens nur ein paar Minütchen.

Gut, dann also in die Kabine und obenrum frei machen, das Handtuch umlegen und warten, bis man abgeholt wird.

Die Kabinen sind quasi nur kleine Durchgangszimmer,  von denen es auch in das Vorzimmer geht. Vom Vorzimmer geht es dann in die beiden Bestrahlungsräume. Ich war immer im linken Raum. 
Dort legt man sich auf eine Liege. Ein Keil wird unter die Knie gelegt und die Arme neben die Ohren in die vorgesehenen Schalen gelegt.

Ich hatte im Vorfeld ein Planungs-CT. Anhand dieser Aufnahmen wurde dann genau berechnet wie und wo genau bestrahlt wird. Damit das auch wirklich immer die gleiche Stelle ist, wurde ich markiert. Schöne Linien mit Edding. Damit diese Linien auch bestmöglich halten (und um die Haut nicht unnötig zu strapazieren oder auszutrocknen) galt ab diesem Zeitpunkt quasi Duschverbot. Ganz vorsichtig aber auch ohne Duschgel durfte ich zwar schon ab und an duschen, jedoch auch wenn möglich kein Deo nehmen. Anfangs dachte ich, mir stünde eine sehr einsame Zeit bevor, weil ich doch etwas riechen würde.
Aaaaber ich muss sagen, nach den ersten Tagen scheint sich der Körper an das Waschen mit Wasser gewöhnt zu haben. Trotz der warmen Tage und meiner anhaltenden Hitzewallungen, hab ich nicht gerochen. Interessant oder?

Ok, zurück zur Liege. Man liegt also drauf und über den Körper wird ein Laserraster projiziert. Diese Linien des Lasers müssen mit meinen Linien auf dem Körper übereinstimmen. Dafür wird die Liege in Position gebracht und auch an mir ein wenig gerückt und geschoben bis es passte. HIER habt ihr mal ein Bild dazu von der HP der Klinik.

Dann verlässt die MTA den Raum und die Bestrahlung beginnt.

Das Gerät setzt sich in Bewegung und piept (ca.8-10 Sek), verändert etwas die Position und piept wieder. Insgesamt 4-5x das Ganze. Das Piepen ist die Bestrahlung und war immer ca 3 -12 Sekunden. Das war's!

Dann wurden die Striche nochmal nachgezogen (Edding geht ja niiieeee ab - es sei denn er SOLL draufbleiben, dann natürlich schon. 🙈)

Wieder das Handtuch überwerfen, im Vorraum die Terminkarte mit dem neuen Termin mitnehmen, in die Kabine, umziehen, ins Taxi und ab nach Hause.

Mein Rekord von Taxi über Bestrahlung und wieder ins Taxi war bei 12 Minuten. Also echt flott. Und auch wenn mal Arztgespräche dazu kamen, hab ich nie viel länger als 30Min gebraucht. 
Nur an 3 Tagen, wo ein Gerät ausgefallen war, da hat es sich gestaut.

Eine mögliche Nebenwirkungen der Bestrahlung kann extreme Müdigkeit sein. Aber die hatte ich zum Glück nicht. Nur etwas "komisch" war  mir immer. Schwindel wäre zu viel gesagt,  aber so als wenn da was im Anmarsch wäre. Schwer zu beschreiben. 

Die ersten 3 Wochen hat man nichts von der Bestrahlung gesehen. Dann sah mam, dass die bestrahlte Seite etwas rot wird. Später dann immer brauner und die Brustfalte wurde etwas wund. Ich durfte die bestrahlte Stelle aber mit Bepanthol einreiben und auch kühlen hat sehr geholfen. Sowas muss man aber immer mit seinen Strahlenärzten absprechen, da gibt es verschiedene Möglichkeiten und Mittel.
Nachher sah ich also aus wie ein kleines Grillhähnchen - zumindest Teile von mir! 😉

Die letzten 8 Bestrahlungen gingen aber nur noch konzentriert auf das Tumorbett, da konnte sich der Rest der Brust schon regenerieren. (Boost, nennt man diese Bestrahlung)
Die Haut hat sich gepellt und jetzt sieht es schon fast so aus wie vorher.

Also alles in Allem hab ich auch die Bestrahlung ohne größere Pannen und Vorkommnisse gut überstanden! 

Man mag denken, dass ich am letzten Tag in Tränen ausgebrochen bin oder mich so gefreut hab wie am letzten Tag der Chemo,  aber irgendwie blieben die Fanfarenchöre aus. Aber dennoch hat sich eine große Erleichterung breit gemacht. Keine täglichen Termine mehr!!! 😊

Donnerstag, 18. Mai 2017

Neues von der Haarfront 💁‍♀️

Hallo zusammen!

Es hat sich wieder einiges getan. Ich bekomme mein Gesicht zurück!!!
Gestern konnte ich das erste Mal wieder meine Wimpern tuschen! Yeahhhh 😂
Sie sind zwar noch kurz, aber ganz viele. Und die Augenbrauen wachsen auch - ich muss sie zwar noch nachzeichnen,  aber selbst ungeschminkt sehe ich nicht mehr so furchtbar krank aus. 😊

So und zum Beweis ein Vergleichsbild meiner Matte auf dem Kopf!

Wahnsinn oder? Man kann echt dabei zusehen, wie sie wachsen.
Kleine Kinder bekommen ja immer gesagt, wie groß sie geworden seien. Ich höre jetzt immer: "Boah sind deine Haare gewachsen!" 😄 

Am Dienstag hatte ich meinen ersten Termin in der Strahlenklinik.
Dort wurde ich aufgeklärt, was an Nebenwirkungen so alles kommen könnte - aber ehrlich, es nützt mir nix mich da jeck zu machen.  Nach einer brusterhaltenden OP ist die Chance erneut zu erkranken ca 30% erhöht, WENN man nicht bestrahlen würde. Also hab ich wohl keine Wahl, oder? 
Bisschen "witzig" ist allerdings,  dass das Risiko in ca 10 Jahren einen Tumor zu bekommen durch die Bestrahlung erhöht ist.

Was können wir für Sie tun? Bitte kreuzen Sie an: Pest oder Cholera

Naja, wie gesagt, ich mach mich nicht bekloppt und nehm einfach so wenig Nebenwirkungen wie nötig! 😉

Nach dem Gespräch wurde noch ein Planungs-CT gemacht und ich bekam die ersten Markierungen. (Kreuze mit Edding aufgemalt) Anhand dessen wird genau berechnet von wo, wie, wieviel bestrahlt wird.

Am Freitag bekomme ich dann die restlichen Markierungen. Was toll ist: Ich darf mich nicht mehr richtig duschen (also kurz und möglichst mehr über den Rücken laufen lassen), kein Duschgel benutzen, aber immerhin darf ich Deo benutzen. 
Schwitzen sollte ich auch möglichst vermeiden, um die Markierungen zu erhalten - klasse bei Hitzwallungen und dem nahenden Sommer.
Also FALLS ich unangenehm riechen sollte,  ich werde wohl ne Vorratspackung Wäscheklammern für meine Mitmenschen mitführen. 😉

Lange Rede kurzer Sinn: Am Montag geht es los!
36 Termine, täglich in die Klinik. (Bis auf Feiertage und Wochenende).
Juhuu, ick freu mir! 

Drückt mir die Daumen, dass alles gut geht und die Zeit schnell vergeht!

Die Bestrahlung an sich dauert übrigends nur ca 2 Minuten (genaueres weiß ich ja am Montag),  das Lästige ist nur die Fahrerei. Aber das übernimmt zum Glück der Taxifahrer. 😉

Ja, sonst habe ich mich ganz gut erholt. Ich schmecke wieder alles und das Essen macht wieder Spaß. 
Was mich allerdings nervt ist, dass ich echt dement bin zur Zeit. Und das ist gar nicht so lustig.  Das soll aber durchaus normal sein und sich wieder regulieren. Nicht umsonst gibt es den Begriff "Chemo-Brain" (Chemo-Gehirn). 

Heute z.B. schrieb Rita mir, dass sie heute etwas später kommen würde, weil sie noch etwas zu erledigen hätte.
Ich dachte wirklich sie hätte die Nachricht falsch verschickt. Aber ich hab einfach mal  nachgefragt, ob wir verabredet seien.
Tatsächlich,  das waren wir wohl. Ich konnte mich nicht dran erinnern, weil wir es nur ganz kurz am Telefon besprochen haben und ich es mir nicht notiert habe. 
Fand ich schon krass.

Ich hoffe, das gibt sich bald. Aber das kann man wohl auch trainieren, hab ich gelesen. 

So, jetzt sag ich mal gute Nacht und wünsche allen ein schönes Wochenende! ☀️


Freitag, 5. Mai 2017

🎶Heut ist so ein schöner Tag, la la laaala laaaa🎶

Huhuuuu.... 
Ich komme grade vom Gespräch mit meiner Ärztin. Und was soll ich sagen:


Mir fällt so ein Stein vom Herzen und als ich wieder raus was, liefen mir so die Tränen. Da hat sich doch der ganze Scheiß gelohnt!!! Ich bin so dermaßen erleichtert!
Und ich bekomme so viele tolle Nachrichten,  dass  mir immer wieder die Tränen übers Gesicht laufen. 

Hachjaaaaa.... 🤗🤗🤗🤗

Der Tumor hat sich unter der Chemo nicht ganz aufgelöst. Aber das was noch da war, war viel zerstörtes Gewebe und alles definitv tot. 😉 Mehr wollte ich gar nicht... 

Jetzt steht noch die Bestrahlung an (oder "Beleuchtung", wie mein großer letztens meinte 😁), aber die wuppe ich jetzt auch noch. Der größte Teil ist geschafft. Am 16.05. habe ich schon einen Termin zum ersten Vorvespräch. Da werde ich dann wohl wieder ein wenig schlauer, was die weitere Planung angeht.
Läuft also....

Die Narben sehen auch schön aus. Eben wurden die SteriStrips (Pflaster) abgenommen und die Fadenenden gekürzt. Die Portnarbe sieht schöner aus als vorher. Schön unauffällig. Und die Narbe an der Brust, ist die gleiche wie vorher - nur ein wenig länger. Sie ist auch ganz unauffällig und liegt ja auch günstig. Quasi dort, wo eine Puppe ihr Armnaht hätte. 😉

Heute Abend werd ich auf jeden Fall mal anstoßen. 🍾🍸


Ach und noch was Tolles (ein paar von euch haben es ja schon gesehen):

ICH KANN WIEDER SPÄNGCHEN TRAGEN!!  😂😉


Und da schon spekuliert wurde, ob ich da nicht irgendwie nachgeholfen habe, hier   noch eine Detailaufnahme:

 
Ich habe Haare!!! Noch keine Walla-Walla-Mähne, aber man kann fast schon beim Wachsen zusehen.....



Dumdidum....was ein schöner Tag! 😃🌸

Dienstag, 25. April 2017

Wieder zu Hause 😍

Ich hab's vorerst geschafft und bin wieder zu Hause. Allerdings nicht seit Sonntag, sondern erst seit Montag.
Die Drainage musste noch einen Tag länger drin bleiben, weil sie erst bei 30ml gezogen werden sollte,  es aber wieder 40ml drin waren. Also eine Nacht länger bleiben. Aber damit konnte ich Leben. Es waren alle wirklich sehr nett und ich hatte sogar ein Zimmer mit Domblick:

und Zimmernummer 11 - alaaf! 🎉🎉🎉 😉

Am Sonntag wurde dann also die Drainage gezogen und das war auch kein Problem. Ich sollte einmal Husten und - schwupps - war der Schlauch draußen. Echt kein Problem. Und ich musste dadurch nicht mehr drauf achten wie ich mich bewege und gucken,  dass ich auf der Bettseite aus dem Bett rutsche, an der auch der Beutel hängt. Hätte sonst bestimmt schmerzvoll sein können, wenn man sich das Ding durch so eine Aktion selber rauszeißt. 😮

Am Montag dann ging alles total flott. Um 8:45h war der Arzt mit der Visite schon durch und ich quasi entlassen. Da hatte ich noch nicht mal gefrühstückt oder mich angepinselt. Sonst wartet man ja gern mal bis mittags auf seine Entlassung. 
Aber ich solle es trotzdem ganz ruhig angehen lassen und mich ganz in Ruhe fertig machen und frühstücken. 

Als ich soweit fertig war und meine paar Sachen zusammensuchen wollte, kam dann noch eine nette Dame in mein Zimmer. Das war die Breastcare-Nurse, die sich auch um die Patientinnen kümmert, ihnen Tipps gibt und Ansprechpartner für viele Fragen ist. Mit ihr bin ich dann in ihr "Sprechzimmer " gegangen und habe noch jeder Menge Infos, Tipps und auch ein Wohlfühlpaket bekommen.  Bin im Krankenhaus noch nie so reich beschenkt worden. 😉

Als wir fertig waren, stand mein Lieblingsmann schon im Flur und kurz drauf sind wir dann nach Hause gefahren.

So ganz kann ich unter die OP noch keinen Haken machen, da das pathologische Ergebnis ja noch aussteht. Der Tumor wurde ja mit einem Sicherheitsrand weggenommen. Der muss frei von Tumorzellen sein. Wenn der Rand nicht groß genug war, bzw sich da doch noch was zu weit am Rand finden lässt,  muss man nochmal nachbessern. (Ich hoffe, ich habe das richtig wiedergegeben. ) Ich gehe zwar davon aus, dass alles gut ist, aber dennoch weiß ich es erst sicher am 05. Mai! Da steht der Termin für die Besprechung an.
Also könnte ich bis dahin noch das ein oder andere Däumchen gebrauchen 😀

So, dann überleg ich jetzt mal, was wir gleich so essen... So ne Vollpension war schon ganz nett eigentlich 😂

Freitag, 21. April 2017

Tumor-OP ✔check



Tadaaaaa….. nächstes Etappenziel geschafft!!!
Gestern stand die OP endlich an.

Morgens um 7:15h sollte ich im Brustzentrum sein. Da wir ja eine etwas weitere Anreise hatten, war ich etwas früher da. Mein Mann ist direkt wieder gefahren, warum sollte er mit mir da rumsitzen, wenn die Olchis zu Hause warten. 😉
Es hat dann auch alles noch etwas gedauert und ich hab ne gute halbe Stunde allein im Sprechzimmmer noch gewartet. Aber dann Frau Doktor und hat nochmal geschallt. Dann wurde ein Draht zum Tumor gelegt. Sozusagen als Wegweiser zum Tumor. Die Betäubungsspritze war das Unangenehmste dadran. Danach hab ich davon nichts mehr davon gemerkt. Das ist auch ein ganz dünner biegsamer Draht und keiner womit ich meine Adventskränze binde. 😊

Sie meinte auch, dass ich als zweite dran wäre, ich mich also ruhig schonmal fertig machen soll. Dann wurde ich mit meiner Akte auf meine Station geschickt. Dort wartete ich vor dem Schwesternzimmer, wo die Schwester grade mit einer anderen Patientin sprach. Da klingelte ihr Telefon. „Hallo! Nee, die ist noch nicht da.“…….“Ach genau,  die hat abgesagt, ist wohl krank.“…..“Ok ich, melde mich dann wenn sie oben ist“…..guckt mich an….“Oder Moment“…. An mich gewandt „Sind sie Frau Lou?“ Jaaaaa das bin ich! „Ja sie ist jetzt hier. Gut dann bring ich sie so schnell wie möglich runter.“ 
Also wurde anscheinend die erste OP des Tages abgesagt, so dass ich dann in die Pole-Position gerutscht bin.

Es ging dann alles relativ schnell und um 8:30h lag ich dann schon beim Anästhesisten im OP-Vorraum. Ich hatte noch überlegt nach einer LMAA-Pille zu fragen, aber ich war so entspannt, da brauchte ich sie eigentlich nicht, also hab ich’s gelassen. Eine OP-Schwester kam rein, las meine Akte und meinte: „Ach, ihr Port kommt auch raus! Denn wollen sie aber nicht mitnehmen, oder?“ Ich guck sie an: „Ooooch, wenn sie mich jetzt so fragen…..“ Sie ganz entsetzt: „ Ernsthaft???“  „Ja klar! Ist doch interessant sich das mal anzugucken!“ „Na gut, dann reinigen wir den und dann können Sie denn mitnehmen.“ 

Gegen 8:45h gingen dann die Lichter aus und ne gute Stunde später im Aufwachraum wieder an. Es war geschafft!  Ich hatte auch keine Schmerzen – war nur tierisch müde. Oben auf der Station hab ich dann auch erstmal geschlafen und gegen 13h kam mein Lieblingsmann und hat mich mit meinen Elektrogeräten eingedeckt. Die wollte ich nämlich nicht unbeabsichtigt hier rumliegen lassen.
Es ging mir aber echt gut. Hatte keine Kreislaufprobleme und konnte direkt essen. Echt prima! 

Später durfte ich mir dann ein Herzkissen aussuchen. Die werden vom Kölner Herzkissen e.V. von Ehrenamtlern genäht und an operierte Frauen verschenkt. Durch die hochgezogenen „Ohren“ der Nerzen kann man sie nachts gut unter den Arm klemmen. Sie entlasten dann und man dreht sich nicht so leicht auf die operierte Seite. Dazu dann noch ein Umhängetäschchen für meinen Drainagebeutel. Der hängt ja so an mir runter und sanmelt die Wundflüssigkeit. (Zeig ich euch jetzt nicht. Das sieht nämlich nicht so lecker aus.) Wenn ich also hier rumlaufe kann ich den Beutel da drin verstecken (Sowie mein Handy, Tablet,  etc hihi)
Daher ein großes Dankeschön an den tollen Verein,  der mit viel Herzblut ein wenig Glück verschenkt!



So sieht übrigens mein kleines Helferlein aus, der meine Venen während der Chemo so toll geschützt hat. Fast schon süß, oder? Und im LILA 😊


Auch heute geht es mir super und ich hab schon ganz viel Besuch bekommen und konnte auch in die Cafeteria laufen. Hätte ich mir echt schlimmer vorgestellt. 
Der Verbandswechsel war nochmal spannend. Gestern war ich ja noch so abgebunden, dass ich echt mal nachgucken musste, ob wirklich noch alles da ist. Aber beim Abwickeln konnte ich dann das Ergebnis sehen. Und ich habe gar keinen Unterschied gesehen. Mein Tumor saß ja auch sehr weit außen, so dass an der Brust selber nicht geschnibbelt werden musste. Und sie konnte die Naht von der Lymphknotenentnahme nochmal nehmen. Also hab ich keine neue Narbe, sondern die alte ist nur einen Ticken länger geworden! Das ist natürlich super, dass ich da so wenig sehe. Prima!!!
Ach und beim Physiotherapeuten war ich auch schon – mit zwei anderen Patientinnen. Dort haben wir dann Übungen gezeigt bekommen für die Narbenpflege und wie wir die Beweglichkeit der Arme und Schultern wieder herstellen können. Aber auch Hinweise, was wir in den nächsten Wochen nicht machen sollten. Also 3 Monate nichts heben, ziehen, drücken etc, was über 3kg liegt. Also NIX! Hmmm gut, das wird schwierig. Aber muss wohl so sein. 😉

Zum Abschluss zeig ich euch noch meinen Tanzsaal! Ich darf nämlich ein Einzelzimmer genießen!  Juhuuuu! 

Also alles in allem: It runs! (Würde meine liebe Kollegin jetzt sagen 😆)




Donnerstag, 13. April 2017

Frohe Ostern!

Heute war ich im Krankenhaus zur OP-Aufklärung. Den Termin hatte ich um 10:30h. Hätte ich geahnt, dass ich 3,5Std im Krankenhaus verbringe, hätte ich mir Verpflegung mitgenommen 😣

Jetzt konnte ich ihnen noch sagen, dass der Port bitte mit raus soll- war gar kein Thema. Wird mitgemacht. Auf der Seite mit den entnommenen Lymphknoten merke ich gar keinen Unterschied zu vorher,  dafür macht mir aber der Arm auf der Portseite Probleme. Nichts dramatisches aber bevor da etwas doofes draus entsteht, soll er lieber weichen.

Am OP-Tag werde ich dann nochmal geschallt und es wird unter dem Ultraschall ein Draht bis zum (Rest-)Tumor gelegt. Der dient quasi als Wegweiser zum Tumor, damit Fr Dr auch das Richtige rausschnibbelt. Bin sehr gespannt wie das dann aussieht mit dem Draht. Komische Vorstellung 🤖

Dann war ich noch bei der Patientenanmeldung, zum Blutabnehmen, Zettel ausfüllen und Anästhesiegespräch. Hab ziemlich lange überall gewartet, aber es waren alle wieder sehr nett.
Also jetzt noch eine Woche bis das blöde Ding rauskommt! Das wird dann der zweite Etappensieg! 💪👊

Ich genieße mit meinen Jungs jetzt die freien Tage und wünsche Euch deshalb schon jetzt frohe Ostern und wasserfeste Eier!  😉☔
Lasst euch von den Wettervorhersagen nicht den Spaß verderben. 

🐣🐰FROHE OSTERN!🐰🐣

PS: Ich kann mir übrigens wieder die Nase putzen ohne zu bluten!  Toll oder? Über was man sich nicht alles freuen kann 😂

Mittwoch, 5. April 2017

Lebenszeichen 😆

 Hallo zusammen!

Tschuldigung, dass ich mich jetzt erst melde, aber irgendwie hat mir die Energie gefehlt zum Schreiben. 😞

Egal, jetzt bin ich ja wieder da.

Ich fang dann mal an beim vorletzten Zykkus am 22.03.:
Ich hatte meiner Onkologin beim letzten Mal schon erzählt, dass ich immer so einen Druck auf der Brust habe. Da ich ja nicht wusste wo das her kommt, hatte ich natürlich bedenken, dass etwas am Herzen sein könnte.
Daher war ich vor dem vorletzten Zyklus noch zum Schallen im Erdgeschoss. Im Wartebereich habe ich dann ganz unverhofft noch eine alte Kollegin von meiner ersten Arbeitsstelle getroffen und wir haben uns schön unterhalten. Wen man nicht so alles trifft im Krankenhaus.
Der Kardiologe war der gleiche wie letztes Mal beim Staging (der Krankenhaus-Ralley). Und wie beim letzten Mal hat er nichts an meinem Herzen gefunden. Prima!!!
Interessanterweise habe ich erst viel später gemerkt, dass der Druck auf die Brust merklich weniger wurde. Zwar nicht ganz weg, aber die Unsicherheit hat da bestimmt noch einen Teil verschärft.

Mit dem schönen Befund bin ich dann in die Onko-Ambulanz gestiefelt und bekam wie immer Blut abgenommen und den Port angestochen. Dann bat mich die Onkologin schonmal ins Wartezimmer.
Sie war aber auf Station gerufen worden und kam und kam  nicht wieder. Da hatte ich dann Zeit ein paar Fotos zu machen 😉

Ich wollte euch z.B mal zeigen, wie der angestoche Port aussieht. Im Prinzip sieht man ja nur ein rundes Pflaster mit nem Schlauch dran. Unter dem Plaster befindet sich eine Nadel. Diese wird durch die Haut in den Port gestochen. Und so sieht man dann aus:

Nix dolles, oder? An den Schlauch können die Schwestern dann ganz unkompliziert die Infusionen anschließen und man hat die Hände frei von Schläuchen  (wie bei einem normalen Zugang)

An dem Tag hatte ich auch noch ein Motiv auf dem Kopf, was ich noch nicht fotografiert hatte. Zum Glück hat mich im Sprechzimmer niemand beobachtet 😂

Als meine Onkologin dann wieder auftauchte, berichtete ich ihr noch, dass ich immer mal wieder Theater mit dem Arm auf der Portseite habe. Nicht so mega schlimm aber dennoch immer mal wieder.  Das hieß dann, ich muss nach der Chemo wieder zum Ultraschall  (um es vorwegzunehmen: auch hier war alles frei. Keine Thrombose im Port)
Da es jetzt ja schon relativ spät war, war ich nachher auch alleine im Therapieraum.  Daher konnte ich auch hier mal ein paar  Bilder machen. Wenn Leute da sind, halte ich mich mit sowas zurück.  😉

Das sind die ganz normalen Krankenbettzimmer mit jeweils 4 dieser Therapiestühle drin. Diese kann man super anhand einer Fernbedienung in alle Positionen bringen. Schon toll, denn manchmal verbringt man mehrere Stunden dort.
Wie man vielleicht erkennen kann, haben wir auch Decken und Kissen zur freien Verfügung. Und da ich ja während der Gabe vom Nab-Paclitaxel immer die Hände und Füße im Eispack habe, kam mir das ganz gelegen. So hab ich mich dann meistens schön eingemuckelt. 😊 (nur auf dem Foto nicht, denn da war es so schon schön warm)


Eine Woche später war es dann soweit: der allerletzte Zyklus!!!

Unglaubliches Gefühl, wenn es dann tatsächlich soweit ist. Auf diesen Tag arbeitet man seit  Monaten hin. Ich weiß noch,  wie ich nach dem ersten Zyklus gedacht habe: "Das soll jetzt 5 Monate so gehen? Wie soll ich das nur durchhalten???"
Aber sooo schlimm wie gedacht war es dann doch nicht. Gibt Schöneres auf der Welt, aber es ist machbar. Auch wenn die letzten 2-3 Wochen deutlich anstrengender wurden und ich immer schlapper. Karneval hätte ich jetzt nicht mehr so gesschafft wie noch im Februar. 
Ach ich hätte während des letzten Zykkus ständig heulen können. Hab mich aber noch zusammengerissen. 😊
Das letzte Foto im Therapiestuhl!

Lustig war noch eine Situation,  als ich in den dritten Therapieraum ging, um mir einen Kaffee zu holen. Da höre ich von hinten eine Männerstimmte: "Ach hammse heute ein neues Bildchen drauf?"
Ich drehte mich um und sah einen älteren Mann, den ich vorher noch nie wahrgenommen hatte. Er mich aber scheinbar schon. Ok, ich bin auch die einzige auf der Station, die mit einem bemalten Kopf durch die Gegend rennt. 😃
Ich unterhielt mich kurz mit ihm und er meinte: "Dat steht Ihnen ävver joot. Können Se joot tragen!"
Fand ich irgendwie nett so ein Kompliment von einem völlig Fremden zu bekommen. 

Nun zeig ich Euch auch mal wie ich hier so durch die Gegend laufe. Was mache ich nur, wenn ich wieder Haare habe??? 😂

Mir war nach einem Frühlingsmotiv. Die Anregung fand ich im Internet.

Das ist mein Logo, was ich mal für meine Fastelovendsschwester entworfen habe. Der Dom mit Rhein. 

Und hier noch Tinkerbell ☄

Gestern Abend kam aber noch der Oberknaller!
Meine verrückte Fastelovendendschwester hat sich doch tatsächlich "Fastelovendschwester" (mit ein paar anderen Symbolen, die ihr wichtig waren) auf den Arm tätowieren lassen. Als ich das gesehen habe, liefen bei mir erstmal die Tränen. Unglaublich,  oder?  Jetzt trägt sie mich ein Leben lang mit sich 😍
Was ein Liebesbeweis! 💋




Donnerstag, 30. März 2017

Isch abe fertisch!



Oh mann, ich komm irgendwie gar nicht mehr zum schreiben. Bin abends immer so müde und lustlos. Aber ich geb mal ein kurzes Lebenszeichen von mir. 

Ich hatte gestern meine letzte Chemo!!!! 

OLEEEEEOLEEOLEEEOLEEEDE

Es war grandios dieses Gefühl! 😃 Morgen melde ich mich nochmal ausführlicher. Hab auch noch einige Fotos, die ich euch zeigen möchte. 😉

Einen lieben Gruß noch an eine ganz liebe Person, die jetzt grad mit der Chemo begonnen hat! Alles Liebe und pass auf dich auf! Auch du hast die Chemo irgendwann hinter dir!!! Es lohnt sich! 😙

Montag, 13. März 2017

OP-Termin steht

Es nähert sich dem Ende.... am 29.03. ist die letzte Chemo und ich muss sagen, so langsam hab ich auch keine Lust mehr.
So schön es ist, dass man sich nicht rasieren muss, sehr schnell mit der Körperpflege durch ist und der Abfluss in der Dusche nicht mehr verstopft - so langsam hätte ich doch gern wieder Haare. Zumindest Augenbrauen und mehr Wimpern wären schön. So ganz ohne Augenbrauen sieht man schon echt sehr krank aus. Dann muss man auch immer aufpassen,  dass man sich nicht gedankenverloren ne Augenbraue wegwischt, wenn man mit den Händen durch sein Gesicht geht. Außerdem hab ich das Gefühl, dass ich jedes Mal anders aussehe und die gemalten Brauen nie 100% symetrisch sind. Ich hab Sorgen,  was? 😂

Aber auch sonst nehmen die Nebenwirkungen etwas zu. Alles noch auszuhalten,  aber die Dauer macht es einfach... Z.B. blutet die Nase immer, wenn ich sie putze. Also versuche ich das in der Öffentlichkeit zu vermeiden - da tupfe ich dan eher ganz vornehm. Oder ein paar Zehen kribbeln seit einiger Zeit. So als hätte man nen Faden zu eng drumgezogen und man will den wieder loswerden, weil man merkt, dass der Zeh sich irgendwie komisch anfühlt. Am Wochenende mochte ich meine Brötchen auch nichg wirklich. Das wird auch immer komischer mit dem Geschmackssinnn und Mundgefühl.
Aaaaaber, es sind ja nur noch 3x - in Worten: DREEEIIII MAAAALLLLL 😁😁😁
Ich denke, wenn man weiß, dass etwas  (Unangenehmes) dem Ende zugeht, hat man einfach keine Lust mehr und fiebert diesem entgegen.
Außerdem ist das Wetter viel zu schön, um hier rumzujammern. Herrlich oder? ☉🐞🌷

Am 20.04. ist nun der Tag, an dem die Reste des Drecksacks meinen Körper verlassen dürfen - sprich OP-Tag. Und ich bin echt froh, dass ich die Ärztin gewechselt habe, denn sie erklärt einem alles was man wissen möchte ganz in Ruhe. Wirklich toll! 
Der Tag ist ein Donnerstag und wenn alles nach Plan läuft, kann ich Sonntag wieder nach Hause. Das ist dochmal was.

Ich überlege, mir auch gleich den Port entfernen zu lassen. Ich hab mir vorgenommen, dass ich ihn nie nie wieder brauchen werde und unter örtlicher Betäubung will ich ihn nicht entfernen lassen. Und nur dafür extra wieder eine Narkose? Nee....Am Freitag habe ich mich mit ein paar Gleichgesinnten getroffen und dort hatte ihn auch eine direkt entfernen lassen. Wenn er mich nicht stören würde, wäre es kein Thema, aber hin und wieder wird meine linke Hand etwas dick. Auf der anderen Seite  (wo die Lymphknoten entfernt wurden) habe ich gar keine Probleme, als wenn nix gewesen wäre. Naja, noch ist es ja was hin. 😉

Ich wünsche Euch noch eine sonnenreiche Woche! 😘

Sonntag, 5. März 2017

Karneval geht - Frühling kommt


Hallo zusammen😊

Ja, jetzt ist die Karnevalszeit auch schon wieder vorbei.  Eigentlich wollte ich es ja ruhig angehen lassen, aber wir waren doch ganz gut unterwegs. Allerdings nicht in irgendwelchen Kneipen, sondern schön an der frischen Luft bei den Zügen! 😉
Es hat so viel Spaß gemacht und Petrus hat wieder bewiesen, dat er ne echte Kölsche is! Nur am letzten Tag hat es dann doch noch geregnet. Sehr schade vor allem für die Mitlaufenden.
Aber die Olchis waren sehr erfolgreich und nun versinken wir hier in Kamelle 😂
Auch die Familie meiner Fastelovendsschwester ist voll auf ihre Kosten gekommen. Ihre kleine Maus ist Funkemariechen durch und durch und hat sich auch so am Zugweg präsentiert. Mit 4 Jahren!  Ein Bild für die Götter! 😍
Ein Bisschen Wehmut schwingt dieses Jahr mit,  da die Olchis und ich nun das letzte Mal zu dritt als Elliot das Schmunzelmonster gehen können.
Mein Kostüm hatte ich genäht,  als ich mit Nr 1 schwanger war. Ein Jahr später hat Baby-Olchi dann ein Mini-Elliot bekommen und als er rausgewachsen war, hab ich ihm dann eins mit blauen Flügeln genäht und sein Bruder bekam das kleine Kostüm. Sie fanden es immer toll, dass wir so zu dritt als Elliot gehen konnten. Aber meine Babys werden groß und wachsen viel zu schnell aus ihren Kostümen 😔
Naja, da muss die Mama wohl mit klarkommen... 😉


Am Aschermittwoch war dann alles wieder vorbei.... meine Fastelovendsschwester mit Familie längst wieder abgereist  und ich hatte wieder ein Date im Krankenhaus. The same procedure as every wednesday. 😊
Aber bereits im Eingangsbereich bin ich schon angesprochen worden: "Hallo, bist du Linda???" Ich hab vielleicht doof geguckt. 😂 
Meine Cousine arbeitet beim Kinderarzt und die Mutter eines Patienten hat leider auch Brustkrebs. Sogar noch jünger als ich. Da hat sie ihr von mir erzählt und es kam raus, dass wir sogar im gleichen Krankenhaus behandelt werden. Ja, da standen wir dann also und haben nett gequatscht. So doof die Krankheit ist, aber man lernt ständig neue Leute kennen! 😁


Am Wochenende habe ich dann zum Rasierer gegriffen. Die paar Haare, die ich habe, sind ja die, die direkt wieder nachgewachsen sind. Und nur so ne handvoll 4cm lange Haare sieht einfach sch.... ähhh nicht so schön aus. Ungeschminkt sah ich aus wie Gollum (der etwas kränklich wirkende Gnom aus "der Herr der Ringe", der immer seinen Schaaaaatz beschützt). Etwas unsexy 😂 
Zeitgleich hat mein Mann seinen Bart gestutzt. Also wir beide im Bad und beide auf 3mm rasiert.
Und das Ergebnis? 
Links die Überbleibsel vom Bart und rechts meine Mähne vom ganzen (!) Kopf. Ähm ja.... ich hoffe das Mengenverhältnis ändert sich noch zu meinen Gunsten.😂
 

Und weil ich jetzt ja wieder ne schöne Fläche habe UND weil ich den Frühling sehnlichst erwarte, hab ich nochmal den Pinsel geschwungen! (Und Gesichtsgymnastik gemacht 😜) 



Jetzt wünsche ich eine gute Nacht und eine tolle Woche!
(Nur noch 4 Zyklen übringens - wooooohooooooo 😎)