Freitag, 21. April 2017

Tumor-OP ✔check



Tadaaaaa….. nächstes Etappenziel geschafft!!!
Gestern stand die OP endlich an.

Morgens um 7:15h sollte ich im Brustzentrum sein. Da wir ja eine etwas weitere Anreise hatten, war ich etwas früher da. Mein Mann ist direkt wieder gefahren, warum sollte er mit mir da rumsitzen, wenn die Olchis zu Hause warten. 😉
Es hat dann auch alles noch etwas gedauert und ich hab ne gute halbe Stunde allein im Sprechzimmmer noch gewartet. Aber dann Frau Doktor und hat nochmal geschallt. Dann wurde ein Draht zum Tumor gelegt. Sozusagen als Wegweiser zum Tumor. Die Betäubungsspritze war das Unangenehmste dadran. Danach hab ich davon nichts mehr davon gemerkt. Das ist auch ein ganz dünner biegsamer Draht und keiner womit ich meine Adventskränze binde. 😊

Sie meinte auch, dass ich als zweite dran wäre, ich mich also ruhig schonmal fertig machen soll. Dann wurde ich mit meiner Akte auf meine Station geschickt. Dort wartete ich vor dem Schwesternzimmer, wo die Schwester grade mit einer anderen Patientin sprach. Da klingelte ihr Telefon. „Hallo! Nee, die ist noch nicht da.“…….“Ach genau,  die hat abgesagt, ist wohl krank.“…..“Ok ich, melde mich dann wenn sie oben ist“…..guckt mich an….“Oder Moment“…. An mich gewandt „Sind sie Frau Lou?“ Jaaaaa das bin ich! „Ja sie ist jetzt hier. Gut dann bring ich sie so schnell wie möglich runter.“ 
Also wurde anscheinend die erste OP des Tages abgesagt, so dass ich dann in die Pole-Position gerutscht bin.

Es ging dann alles relativ schnell und um 8:30h lag ich dann schon beim Anästhesisten im OP-Vorraum. Ich hatte noch überlegt nach einer LMAA-Pille zu fragen, aber ich war so entspannt, da brauchte ich sie eigentlich nicht, also hab ich’s gelassen. Eine OP-Schwester kam rein, las meine Akte und meinte: „Ach, ihr Port kommt auch raus! Denn wollen sie aber nicht mitnehmen, oder?“ Ich guck sie an: „Ooooch, wenn sie mich jetzt so fragen…..“ Sie ganz entsetzt: „ Ernsthaft???“  „Ja klar! Ist doch interessant sich das mal anzugucken!“ „Na gut, dann reinigen wir den und dann können Sie denn mitnehmen.“ 

Gegen 8:45h gingen dann die Lichter aus und ne gute Stunde später im Aufwachraum wieder an. Es war geschafft!  Ich hatte auch keine Schmerzen – war nur tierisch müde. Oben auf der Station hab ich dann auch erstmal geschlafen und gegen 13h kam mein Lieblingsmann und hat mich mit meinen Elektrogeräten eingedeckt. Die wollte ich nämlich nicht unbeabsichtigt hier rumliegen lassen.
Es ging mir aber echt gut. Hatte keine Kreislaufprobleme und konnte direkt essen. Echt prima! 

Später durfte ich mir dann ein Herzkissen aussuchen. Die werden vom Kölner Herzkissen e.V. von Ehrenamtlern genäht und an operierte Frauen verschenkt. Durch die hochgezogenen „Ohren“ der Nerzen kann man sie nachts gut unter den Arm klemmen. Sie entlasten dann und man dreht sich nicht so leicht auf die operierte Seite. Dazu dann noch ein Umhängetäschchen für meinen Drainagebeutel. Der hängt ja so an mir runter und sanmelt die Wundflüssigkeit. (Zeig ich euch jetzt nicht. Das sieht nämlich nicht so lecker aus.) Wenn ich also hier rumlaufe kann ich den Beutel da drin verstecken (Sowie mein Handy, Tablet,  etc hihi)
Daher ein großes Dankeschön an den tollen Verein,  der mit viel Herzblut ein wenig Glück verschenkt!



So sieht übrigens mein kleines Helferlein aus, der meine Venen während der Chemo so toll geschützt hat. Fast schon süß, oder? Und im LILA 😊


Auch heute geht es mir super und ich hab schon ganz viel Besuch bekommen und konnte auch in die Cafeteria laufen. Hätte ich mir echt schlimmer vorgestellt. 
Der Verbandswechsel war nochmal spannend. Gestern war ich ja noch so abgebunden, dass ich echt mal nachgucken musste, ob wirklich noch alles da ist. Aber beim Abwickeln konnte ich dann das Ergebnis sehen. Und ich habe gar keinen Unterschied gesehen. Mein Tumor saß ja auch sehr weit außen, so dass an der Brust selber nicht geschnibbelt werden musste. Und sie konnte die Naht von der Lymphknotenentnahme nochmal nehmen. Also hab ich keine neue Narbe, sondern die alte ist nur einen Ticken länger geworden! Das ist natürlich super, dass ich da so wenig sehe. Prima!!!
Ach und beim Physiotherapeuten war ich auch schon – mit zwei anderen Patientinnen. Dort haben wir dann Übungen gezeigt bekommen für die Narbenpflege und wie wir die Beweglichkeit der Arme und Schultern wieder herstellen können. Aber auch Hinweise, was wir in den nächsten Wochen nicht machen sollten. Also 3 Monate nichts heben, ziehen, drücken etc, was über 3kg liegt. Also NIX! Hmmm gut, das wird schwierig. Aber muss wohl so sein. 😉

Zum Abschluss zeig ich euch noch meinen Tanzsaal! Ich darf nämlich ein Einzelzimmer genießen!  Juhuuuu! 

Also alles in allem: It runs! (Würde meine liebe Kollegin jetzt sagen 😆)