Donnerstag, 3. November 2016

Karten auf den Tisch

Heute waren mein Mann (oder soll ich Olchi-Papa schreiben??? *hihi*) und ich zum Gespräch in der onkologischen Ambulanz.  
Quasi mein Zweitwohnsitz für die nächste Zeit.
Um es kurz zu machen:
Das Knochenszintigramm und das CT haben nichts weiter ergeben - keine sichtbaren Metastasen. Also ist es sicher, dass es "nur" ein lokaler Tumor ist - selbst wenn im Wächter-Lymphknoten erwas gefunden wird. Und er ist ca 2cm groß.
Hallelujah!!! 
Ob es was gebracht hat, dass ich mal eben kurz in der KH-Kapelle war? Wer weiß...

Dann wurden wir über die Chemo aufgeklärt. Das ist natürlich unmöglich das jetzt alles wiederzugeben. Tenor war aber, dass ich vor allem das machen soll, was mir Spaß macht und mir gut tut. Das ist noch wichtiger als irgendwelche Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen.
Wir beginnen mit 4 Zyklen alle zwei Wochen.
Danach 12 Zyklen je wöchentlich.
Das sind zwei verschiedene Chemos, aber da muss ich mich selber erstmal reinlesen,  bevor ich hier schlaue Sachen von mir geben kann.
Zwischen den Zyklen gibt es immer wieder Gespräche, wie ich alles vertrage und welche Nebenwirkungen auftreten und bekomme ggf Medikamente dagegen oder auch Tipps.

Bei Fieber ist jedoch Vorsicht geboten: Da muss ich sofort ins Krankenhaus, sonst wird es gefährlich!

Bevor ich unterschreibe, hat sie mir ganz viel zu lesen mitgegeben, damit ich auch alles wirklich verstehen kann. Bei einer Chemo bekommt man nunmal Gift verabreicht, da sollte man schon alles verstanden haben, was da passiert.

Dann wurde ich nochmal untersucht, gemessen und gewogen. Mein EKG war top! Wie hat sie gesagt:
"Wie von einem Spitzensportler!"
Was ich mich gut tarnen kann, was? 

Bevor ich gehen konnte, bekam ich noch jede Menge Rezepte (u.a. für eine Perücke) und die Verordnung eines Krankentransportes, denn ich darf nicht allein zur Chemo und zurück. 
Und einen Informations- und Dokumentationsordner vom Rheinischen Tumorzentrum, mit ganz vielen Infos und Platz für Dokumente.

Später war ich noch bei der Psychoonkologin. Das Gespräch war ganz gut. Sie kennt sich halt mit der Thematik super aus und hat auch nochmal andere Blickwinkel aufgezeigt. Im Gespräch war ich auch ganz gefasst. Ich weine eh sehr selten im Moment. Aber wo mir die Tränen kamen war, als sie mich gefragt hat wie mein Umfeld reagiert hat. Weil ich immer noch so gerührt bin.
Nach meinen Erzählungen sagte sie lächelnd:
"Ohh, da fallen Sie ja weich!"
"Ja sehr!!!"
"Das ist schön!!!"

Anschließend bin ich direkt zur Krankenkasse gefahren, um mir sämtliche Formulare mitgeben und Krankentransporte genehmigen zu lassen. Irgendwie ist es praktisch, einige Dinge noch im Vorfeld erledigen zu können.
Wobei es schon komisch ist nach einem Antrag für eine Haushaltshilfe zu fragen, wenn man eigentlich topfit ist. Aber die Sachbearbeiterin kannte die Situation von ihrer Schwester.

Achso, fast vergessen, morgens wurde mir auch das Kontrastmittel für die OP morgen gespritzt und zwei Stunden später kontrolliert. Ich war also wieder ein paar Stunden im Krankenhaus beschäftigt.

Morgen dann die erste OP!

PS: Ich hab die besten Kollegen!!! Wir arbeiten alle erst seit August zusammen und ich bekomme so tolle Nachrichten. Erst grade eben wieder - und ich sitze hier und heule! Der Wahnsinn! Danke Euch Mädels!